Im aktuellen GT3-Rennsport hat sein Name einen exzellenten Klang: Christopher Mies (35) heimste als Teil des Audi-Werkskaders in den vergangenen Jahren zahlreiche Titel und Erfolge ein: GT3-Europameister, drei Siege bei den 24h auf dem Nürburgring (zuletzt in diesem Jahr), zweifacher GT-Masters-Champion und einiges mehr. Nachdem die Ingolstädter ihr GT3-Programm beendeten, wurde der Heiligenhauser zum Wildpferde-Bändiger: Als Teil des GT3-Projekts von Ford Performance bewegt Mies seit dem vergangenen Jahr den Ford Mustang GT3. Da lag es nahe, dass er der Einladung seines Freundes Mike Stursberg folgte. Schließlich fährt der Wermelskirchener einen der beeindruckenden Ford Capri Turbo im DRM-Revival – also einen der Vorgänger des heutigen Renn-Mustangs.
„Mike und ich sind gut befreundet, und so hat er mich gefragt, ob ich Lust hätte, dieses Auto mal zu fahren“, beschreibt Christopher Mies. „Chris ist ja inzwischen Ford- Werksfahrer – da bot sich das irgendwie an“, erklärt Stursberg den Hintergrund. Und Mies musste nicht lange überlegen und sagte ja, denn: „Es macht unheimlich Spaß, dieses Auto zu bewegen, auch wenn ich weit weg davon bin, das Limit auszuschöpfen.“ Beim Vergleich zum aktuellen GT3-Ford staunte der international erfolgreiche Rennprofi über das „sehr moderne Auto. Mike Stursberg hatte schon angekündigt, dass ich überrascht sein würde, wie gut sich der Turbo-Capri bewegen lässt. Trotzdem darf man nicht vergessen: Es ist ein historisches Auto.“
Für Mies ist der Start beim BELMOT Oldtimer-Grand-Prix eine Art Aktivurlaub: „Wir gehen hier gar nicht so auf das Resultat – uns geht es mehr um den Spaßfaktor und darum, dieses tolle Auto zu genießen“, beschreibt er. Und natürlich schwingt da auch Respekt vor der historischen Substanz mit: „Ich will natürlich auch nichts kaputt machen.“ Der Vergleich zu seinem aktuellen Arbeitsgerät bietet sich an, und fällt natürlich deutlich aus: „Man spürt schon, dass die Autos heute auf einem technisch völlig anderen Stand sind. Trotzdem ist es erstaunlich, mit wie wenig Technik man am Ende so schnell sein kann wie mit dem Turbo-Capri.“
Mitstreiter und Freund Mike Stursberg kann neben Erfolgen im aktuellen Motorsport vor allem auch Titel und Siege im historischen Automobilsport vorweisen. Dennoch steht für die beiden im Vordergrund, eine gute Zeit zu haben und das tolle Auto bei dieser besonderen Veranstaltung zu genießen. „Die Atmosphäre hier ist natürlich entspannter als ich es im GT3-Umfeld gewohnt bin“, sagt Mies. „Man hat viel weniger Meeting und dafür zwischendurch auch mal Zeit für ein Späßchen. Es ist alles nicht ganz so bierernst wie es sonst ist.“