Dass die Zuschauer beim Oldtimer-Grand-Prix rollende Motorsport-Historie erleben können, dazu tragen die vielen engagierten Fahrer, Sammler und Teams bei, die ihre motorisierten Zeitzeugen mit in die Eifel bringen. Eine dieser Mannschaften kommt aus dem Schwarzwald: Vater Stefen Trautwein und sein Sohn Yannik führen mit dem Team Schnitzer Classic die Tradition einer legendären BWM-Mannschaft weiter. Zu den sechs Fahrzeugen, mit denen die Mannschaft zum Ring reist, gehören aber in diesem Jahr auch zwei absolut sehenswerte Formel-2-Fahrzeuge. Während Yannik Trautwein eines von ihnen im Formel-Demolauf pilotiert, ist das andere am Junghans-Stand im Fahrerlager zu bewundern.

Die Formel-Fahrzeugen legten in den 90er-Jahren den Grundstein für die Sammlung der motorsportverrückten Familie: Stefen Trautwein legte sich damals seinen ersten Formel 2 zu, dem weitere folgen sollten: Sieben Stück umfasst die Sammlung inzwischen – alle Fahrzeuge sind Originale aus dem Maurer-Team. Zum Oldtimer-Grand-Prix kommen zwei von ihnen, die 1983 für Stefan Bellof und seinen Teamkollegen Pierre Petit eingesetzt wurden. „Beide Fahrzeuge liefen hier am Nürburgring“, beschreibt Yannik Trautwein, der den Monoposto im Demolauf pilotieren wird. „Damals hatten diese Autos seitliche Schürzen, die mit Federn an den Boden gedrückt wurden, um den Ground-effect zu nutzen. Wir verzichten hier aber auf sie.“ Das mindert allerdings nicht die Fahrbarkeit, wie der Fahrer mit einem Grinsen verrät: „Das Auto fährt sich toll, fast wie ein großes Go-Kart.“

Für reichlich Dampf sorgt auch das Antriebsaggregat: „Als Motor setzte Maurer damals den BMW M12/7 ein“, sagt Yannik Trautwein. „Der Zweiliter-Vierzylinder leistet rund 300 PS bei 525 kg Gewicht – das Leistungsgewicht ist ziemlich optimal.“ Konstruiert wurde der Maurer-F2 von Gustav Brunner, der später als Formel-1- Konstrukteur für ATS berühmt wurde. „Das waren die ersten Formel-2-Fahrzeuge mit Kohlefaser-Chassis“, erklärt Stefen Trautwein. „Damit war das Team seiner Zeit schon einiges voraus. Auch Optik und Linienführung sind toll – für mich die schönsten Formel-2-Autos, die gebaut wurden.“