Wenn die HTGT startet, dann ist Action angesagt auf dem Nürburgring: Über 50 Fahrzeuge stürzen sich hier ins Renngetümmel, und natürlich ziehen insbesondere die Teams an der Spitze die Aufmerksamkeit auf sich: BMW M1, Porsche 911 RS und Ford GT40 entfalten eine fulminante Power, die Motorsportfans schnell in ihren Bann zieht. Aber natürlich lohnt sich auch der Blick in die vielen Klassen, die insbesondere bei den Tourenwagen gut besetzt sind. Alleine 17 Teams (gut ein Drittel des Starterfeldes) setzen auf einen der kleinen Alfa 1750 GT, BMW 2002 oder Ford Escort Mk1. Ein Team, das ganz typisch für die familiäre Atmosphäre der ganzen Rennserie ist, setzt genau hier den BMW mit der Startnummer #603 ein. Und „familär“ ist in diesem Fall tatsächlich wörtlich zu nehmen: Das Cockpit teilt sich die rennfahrende Moderatorin und Schauspielerin Eve Scheer mit ihrem Schwiegervater Hermann Stippler. Und wenn es beim geneigten Motorsportfreund beim Familiennamen klingelt: Ja, genau: Hermann ist der Vater von Frank Stippler. Er ist Ehemann von Eve und sammelte in seiner Karriere neben zahlreichen Langstreckensiegen – viele davon auf dem Nürburgring – auch schon Meistertitel im Porsche Carrera Cup und im Supercup (2003) und weitere Erfolge.

An diesem Wochenende mutiert Stippler junior zum „Edel-Schrauber“ und hilft mit, den toll restaurierten 2002 rennfertig zu machen. „Es ist wirklich ein kleines Familien-Klassikteam“, schildert Eve Scheer. „Frank betreut die Technik, Freunde helfen mit. Beim Oldtimer-Grand-Prix wollten wir natürlich auch am Start sein und waren stolz, hier im Training als zweitschnellster BMW gewertet zu werden.“ Im Riesenfeld der HTGT sind die Erwartungen dabei nicht zu groß. „Bei der Anreise schwören wir uns immer wieder darauf ein, dass wir vor allem Spaß haben wollen. Aber wenn es dann gut läuft, die Ergebnisse passen – dann juckt es einen schon“, grinst die Moderatorin. Ehemann Frank schlüpft höchstens einmal für ein paar Testrunden hinter das Lenkrad, aber den Renneinsatz bestreitet die Dame des Hauses mit dem Schwiegervater. „Manchmal haben wir eine Gopro-Kamera an Bord, und Frank sagt dann hinterher, wo man vielleicht noch einen Meter hätte gutmachen können. Aber übertreiben wollen wir es dennoch nicht.“ Vier oder fünf Mal im Jahr zu starten – das ist das Ziel des Familienteams, damit die Routine mit dem Auto nicht verloren geht. „Beim 24h-Rennen war ich für TV-Sender NITRO im Einsatz und konnte das gut mit dem Klassikrennen kombinieren. Hier beim Oldtimer-Grand-Prix ergab sich eine weitere Gelegenheit, mit dem 1000km-Rennen haben wir uns noch ein Highlight vorgenommen. Dort fahre ich mit Claudia Hürtgen und Gaby von Oppenheim, so wie es aussieht.“