Die Formel Vau feiert in diesem Jahr Jubiläum: 1964 wurden in den USA die ersten reinen Formel-Vau-Rennen ausgetragen, ein Jahr später debütierten die Breitensport- Monoposti in Deutschland. Grund genug zu feiern – und dazu gehört, dass diese wichtige Nachwuchsserie neu in das Programm des BELMOT Oldtimer-Grand-Prix aufgenommen wurde. Aus Anlass des Jubelfestes lud der Historische Formel Vau Europa e.V. zahlreiche ehemalige Piloten an den Nürburgring ein, die bei der Vorstellung einer besonderen Buchveröffentlichung zusammenkamen. In akribischer Recherchearbeit trug ein Autorenteam eine große Formel-Vau-Dokumentation zusammen, die nun als 250-seitiges Buch mit dem Titel „Rennsport für die Welt“ vorliegt. Der runde Geburtstag ist für die Serie aber nicht nur ein Grund für eine ausführliche Rückschau, sondern auch für Schritte in die Zukunft: Längst steht fest, dass die Historische Formel Vau mit CO2-neutralen Treibstoffen fahren wird, sobald diese auf breiter Front verfügbar sind.

Gut ein Jahr hat die Arbeit am Buch „Rennsport für die Welt“ gedauert, das gleichzeitig dem 60. Geburtstag der Formel Vau wie auch dem 30-jährigen Bestehen des Historische Formel Vau Europa e. V. gewidmet ist. Johanna Adenacker, Dr. Thomas Eder, Dr Frank Michael Orthey, Lothar Panten und Kenneth Schlienz trugen Material aus zahlreichen Quellen zusammen, um die 60 Jahre im Zeitstrahl chronologisch aufzubereiten und viele Einzelthemen zu beleuchten. 20 Co-Autoren halfen dabei mit – darunter bekannte Motorsport-Köpfe wie etwa Moderatorenlegende Rainer Braun oder auch Ex-Formel-1-Pilot und Le-Mans-Sieger Gijs van Lennep. Wer die Buchvorstellung im Motor-Klassik-Zelt an diesem Wochenende verpasst hat, der kann den Schmöker ab sofort auch bestellen. Erhältlich ist er über die Formel-Vau-Website (http://formel- vau.eu/), die ISBN für den Erwerb im Handel lautet: 978-3-00-079338-7.

Mit dem historischen Formelauto auf dem Weg in die Zukunft

Auch wenn die Fahrzeuge, die an diesem Wochenende in der Formel Vau antreten, teilweise bereits 60 Jahre auf dem Buckel haben: Altmodisch ist die Serie keineswegs. Thomas Cramer, Sprecher des Vorstands im Historische Formel Vau Europa e.V. beschreibt es so: „Wir sehen es geradezu als Zwang an, uns in die Zukunft weiterzuentwickeln.“ Mit der Perspektive großer Umbrüche im Automobilsektor und der breite Diskussion um die Zukunft der Verbrennermotoren vor Augen, hat sich der Verein vorgenommen, einen Schritt vorauszudenken und sich dem Thema Nachhaltigkeit zu öffnen. „Wir haben Feldversuche mit unseren Fahrzeugen gemacht, bei dem wir nachhaltige eFuels statt konventionellem Benzin im Rennbetrieb verwendet haben“, erklärt Cramer. „Das funktionierte sehr gut, und man könnte fast sagen, dass die Motoren sauberer verbrannten und sogar besser liefen.“ Die Probleme des nur aus erneuerbaren Energien hergestellten Treibstoffs: Die Verfügbarkeit und der Preis. Cramer: „Wir können natürlich nicht mit den großen Serien mithalten, die sich über Exklusivverträge nachhaltigen Treibstoff bereits jetzt sichern. Aber wir haben bereits bewiesen: Auch ein Formel-Vau-Fahrzeug von 1963 mit normalem Vergaser kann eFuels und synthetische Öle ohne Umbauten fahren.“ Nun möchte die Serie auf diese modernen Treibstoffe umstellen, sobald diese verfügbar sind.