Wenn die Frontmotor-Fahrzeuge der HGPCA auf die Strecke gehen, dann schlägt die Stunde der Maserati 250F, denn dieses frühe Formel-1-Auto ist seit 1957 untrennbar mit dem Nürburgring verbunden. Der Argentinier Juan Manuel Fangio schrieb damals mit seinem 250F beim Großen Preis von Deutschland mit einem legendären Rennen Geschichte. Und auch die Piloten, die heute mit dem wunderschönen Grand-Prix-Boliden antreten, haben ihre wahre Freude an diesem Fahrzeug.

Fünf der legendären Rennsport-Klassiker sind bei der Jubiläumsausgabe des Oldtimer-Grand-Prix in Rennen 7 am Start. Einen der Maserati 250 F pilotiert Josef Otto Rettenmaier, der mit der Startnummer #4 ins Rennen geht: „Wenn ich mit diesem Auto meine Runden drehe, denke ich natürlich nicht ständig an Fangio, wenngleich er ein ganz toller Fahrer war“, sagt der 62-Jährige und lacht. „Für mich ist der Maserati 250 F eines der schönsten historischen Fahrzeuge und eines der Autos, die fahrtechnisch an meisten Spaß machen, denn man kann mit diesem Monoposto herrlich driften. Die Kombination von Motor und Fahrwerk passt hier wunderbar zusammen,“ sagt der Ulmer Unternehmer.

Ein weiterer Vertreter dieses Fahrzeugtyps ist Dr.Klaus Lehr. Er pilotiert die #248 und ist ebenfalls voll des Lobes über den Maserati 250 F: „Dieses Auto ist sehr angenehm zu fahren, denn hier passt einfach alles – vom Motor mit seiner beeindruckenden Geräuschkulisse bis zur ausgewogenen Balance“, schwärmt der 76-Jährige. Der Hecktriebler mit Frontmotor wird von einem 2,5 Liter Reihen- Sechszylinder mit rund 250 PS angetrieben. „Damit erreiche ich hier am Ende der Start- und Zielgeraden immerhin 200 km/h“, sagt der Weinheimer mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht und lehnt sich stolz in seinen Campingstuhl zurück.

Fangios Parforceritt

Dass sich der 250F auf dem Nürburgring gut bewegen lässt, das bewies seinerzeit schon Fangio. Beim „größten Formel-1 Rennen aller Zeiten“, wie es Rennsporthistoriker, Journalisten und damalige Zeitzeugen beschreiben, hatte der Argenitnier im Zeittraining die Pole-Position erobert und kämpfte im Rennen mit Mike Hawthorn und Peter Collins (beide Großbritannien) um die Führung, die er bis zur Mitte des Rennens behauptete. Nach dem Boxenstopp wiegte er zunächst die Konkurrenz von Ferrari durch zwei Runden mit mäßigem Tempo in Sicherheit, bevor er danach eine Rekordrunde nach der anderen drehte. In der Schlußrunde gelang es Fangio letztlich auch noch Mike Hawthorn zu überholen und den Großen Preis von Deutschland zu gewinnen. Der Argentinier gewann damit seine fünfte F1- Weltmeisterschaft.