Olaf Manthey ist am Nürburgring wohl jedem bekannt. Der ehemalige Rennfahrer in DTM und Porsche Carrera Cup wechselte in den 90ern auf die andere Seite der Boxenmauer und wurde als Teamchef geradezu legendär. Nach wie vor gehören die Manthey-Porsche zum festen Bild in der Langstrecken-Szene nicht nur am Nürburgring, und das „Grello“ genannte Flaggschiff ist ständiger Siegkandidat in NLS und bei den 24h. Beim Oldtimer-Grand-Prix klettert Manthey in den Urvater der Manthey-Porsche – ein Fahrzeug, das Erinnerungen weckt…

Wenn Olaf Manthey auf den Porsche RSR von 1997 angesprochen wird, leuchten seine Augen. „Ich verbinde mit diesem Auto sehr viele Emotionen. Wir hatten hier auf der Nürburgring-Nordschleife viele Erfolge mit ihm – Klassen und Gesamtsiege. Und wir haben viele Erkenntnisse gewonnen, die wir in spätere Autos einfließen liessen.“ Seinerzeit nahm sich Manthey den Porsche gründlich vor, veränderte Bodywork und Kühler vorne, modifizierte die Kühlluft-Schächte, baute Unterboden und Heckdiffusor um – und brachte den Motor auf 3,8 Liter. Es war der Beginn einer bis heute andauernden Teamhistorie.

Nach seiner aktiven Zeit wurde der Porsche zunächst noch sporadisch als Ersatz- Einsatzfahrzeug genutzt und dann stillgelegt. Doch Manthey, der die Leitung seines Teams inzwischen in jüngere Hände gelegt hat, wollte dieses besondere Auto nicht in Vergessenheit geraden lassen. „Heute ist der RSR gewissermaßen ein Hobby“, grinst er. Natürlich war dazu einiges an Arbeit nötig, wie der Rennprofi berichtet. „Nach der langen Standzeit war natürlich eine kleine Inspektion fällig, um ihn wieder flott zu machen. Vor allem wurden Betriebsstoffe ausgetauscht oder auch die Bremsmanschetten erneuert.“

Fast noch wichtiger als die Fahrzeughistorie ist das, was mit dem Manthey-RSR verbunden ist, der den Grundstein für einen Welterfolg als Rennteam legte. „Ich verbinde mit diesem Weg viel Stolz“, sagt Manthey, der nach zwei Jahren als Teamchef einen ersten Ritterschlag erfuhr: „Wir hatten mit dem Porsche-Werk 1999 die erste Zusammenarbeit beim einsatz des neuen, wassergekühlten 996 GT3 R – in Le Mans haben wir damals auf Anhieb den GT-Klassensieg geholt. Es ging dann mit dem 997 RSR bei den 24h von Spa weiter. 2013 ging es in die WEC-GT-Klasse mit Porsche, wo wir unter anderem den WM-Titel und mehrere Klassenerfolge in Le Mans geholt haben.“ Ein kleiner Ausschnitt aus einer Karriere voller Siege und Erfolge. Seit 2013 ist Porsche Mehrheitseigner von Manthey Racing – die Krönung einer Karriere, die mit den ersten Einsätzen als Fahrer 1974 begann. Das sieht auch Manthey so: „Dass sich ein Werk wie Porsche an so einer kleinen Firma wie meiner beteiligt, Darauf bin ich stolz.“